Im Jahre 1958 trat Helmut Claas ins elterliche Familienunternehmen in Harsewinkel ein. 1962 wurde er zum Geschäftsführer des Ressorts Technik bestellt. Bei der Umgründung des Unternehmens in eine Offene Handelsgesellschaft (OHG) im Jahre 1978 trat er als persönlich haftender Gesellschafter ein. Im Zuge der gesellschaftlichen Umwandlung im Jahre 1996 in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) wechselte er dann von der Funktion des geschäftsführenden Gesellschafters in die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden und Vorsitzenden des Gesellschafterausschusses.
Sein besonderes Augenmerk galt stets der Entwicklung zukunftsweisender Produkte und ihrer wirtschaftlichen Serienfertigung. Eine ganze Reihe von Innovationen sind von Helmut Claas initiiert oder mitgestaltet worden. So wurde z.B. 1970 die DOMINATOR Baureihe entwickelt, deren Grundidee die Modulbauweise bzw. der Plattformbau waren. Der DOMINATOR wurde zu einem der erfolgreichsten Mähdreschermodelle weltweit.
In seine Ära fiel später auch die Entwicklung des Nachfolgemodells LEXION. Dieser gilt bis heute als modernster und leistungsfähigster Mähdrescher weltweit. Zu einer Erfolgsstory wurde auch die Entwicklung des Selbstfahrenden Feldhäckslers, des JAGUAR, mit dem CLAAS die Weltmarktführerschaft erreichte.
Im Jahre 2003 gelang ihm ein wichtiger Schritt zum Ausbau und zur Absicherung des Unternehmens für die Zukunft: CLAAS übernahm die komplette Traktorensparte von Renault Agriculture. Seitdem ist das Unternehmen in der Lage, die internationale Landwirtschaft mit allen wichtigen Landmaschinen zu versorgen.
Vier international bekannte Universitäten in Ungarn, Großbritannien, Bulgarien und Deutschland verliehen Helmut Claas die Ehrendoktorwürde. So erhielt er unter anderem im Jahre 2000 den Titel des „Doktors der Agrarwissenschaften“ ehrenhalber in „Anerkennung seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Agrartechnik und seiner besonderen Verdienste um die Entwicklung leistungsfähiger, moderner Landmaschinen“ von der Universität Stuttgart-Hohenheim. Die Universität Stuttgart-Hohenheim war es auch, die ihn für sein Lebenswerk auf dem Gebiet zukunftsweisender Technik in der Landwirtschaft im Jahre 2004 in den Ehrensenat berief. Im Juni 2009 verlieh ihm die Moskauer Gorjatschkin Universität, die heutige Landwirtschaftliche Akademie Timirjazev, den Titel eines Professors ehrenhalber. Ebenfalls 2009 erhob die Republik Frankreich Helmut Claas zum „Chevalier dans l’Ordre de la Legion d’honneur“ und würdigte damit seine Verdienste als Pionier der deutsch-französischen Zusammenarbeit.
Persönliche Auszeichnungen wie die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Harsewinkel, die Verdienstmedaille des Bundeslandes Baden-Württemberg oder aber der Verdienstorden des französischen Landwirtschaftsministers runden sein Lebenswerk ab.
Die nachhaltige Weiterentwicklung des Familienunternehmen CLAAS ist seit langem vorbereitet: Heute leitet seine Tochter Cathrina Claas-Mühlhäuser als Aufsichtsratsvorsitzende die Unternehmensgruppe.