Forschungsprojekt marion erfolgreich abgeschlossen

Vom Einzelspieler zum Teamplayer

Harsewinkel, September 2013.  Bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit verbringen Landwirte mit Transportarbeiten. Wege und Abläufe in der Erntelogistik können dabei noch effizienter gestaltet werden. Genau hier setzt das jetzt erfolgreich abgeschlossene Forschungsprojekt marion (mobile autonome, kooperative Roboter in komplexen Wertschöpfungsketten) an, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert wurde.

Sie freuen sich über einen erfolgreichen Projektabschluss (von links): Birgit Buchholz (VDI/VDE Innovation + Technik GmbH), Dr. Klaus Glasmacher (BMWi), Prof. Dr. Joachim Hertzberg (DFKI), Dr. Ronny Hartanto (DFKI), Rainer Heinstein (VDI/VDE Innovation + Technik GmbH), Dr. Max Reinecke (CLAAS, Projektleiter marion), Dr. Hagen Adam (Still), Gerhard Hembach (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Projektträger), Dr. Hans-Peter Grothaus (CLAAS), Dr. Joachim Tödter (Still), Volker Viereck (Still) und Gudrun Tschirner-Vinke (Atos C-Lab).

In einem Abschlusssymposium kamen die Partner CLAAS, DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz), Still (Intralogistiksysteme) und das IT-Dienstleistungsunternehmen Atos zusammen, um die Ergebnisse ihrer Arbeit vorzustellen. Drei Jahre haben Entwickler verschiedener Disziplinen Hand in Hand gearbeitet, um Maschinen teamfähig zu machen, sie miteinander zu vernetzen und als ein Team agieren zu lassen.

 „Maschinen, die sich miteinander abstimmen, erzielen gemeinsam eine höhere Produktivität, als wenn jede Maschine für sich allein handelt“, sagt Dr. Hermann Garbers, Geschäftsführer Technologie und Qualität von CLAAS. Auf einem Testgelände in der Nähe des CLAAS Stammwerks Harsewinkel funktioniert dies bereits. Ein Mähdrescher und ein Traktor mit Überladewagen zeigten vor über 100 geladenen Gästen, Pressevertretern und Projektbeteiligten, wie eine typische Erntesituation in Zukunft aussehen kann.

 

Ein Planungssystem berechnet aufeinander abgestimmte Fahrrouten für Mähdrescher und Überladefahrzeug, damit das Überladefahrzeug zum richtigen Zeitpunkt zum Überladen am sogenannten „Rendez-vous-Punkt“ bereitsteht. Dabei werden Füllstände, bereits abgeerntete Flächen, schwankende Erträge und Position und Geschwindigkeit der Maschinen berücksichtigt. So kann der anfangs vom Planungssystem berechnete optimale Rendez-vous-Punkt korrigiert werden. Dies ist unter anderem notwendig, da der Ernteertrag auch auf ein und demselben Schlag variiert. Stehen die Halme beispielsweise dichter, ist der Korntank schneller gefüllt als noch vor wenigen Minuten angenommen. Die Feinabstimmung erfolgt dabei automatisch und ohne Eingriff der Fahrer. Nachdem das Überladefahrzeug auf der optimalen Fahrroute zum Rendez-vous-Punkt geführt wurde,  wird der Korntank während der Fahrt abgetankt. Während des gesamten Vorgangs können die Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen, denn die Maschinen werden GPS-gestützt gesteuert. Dabei werden die Fahrer ständig über die geplanten Vorgänge informiert und können so jederzeit in den Prozess eingreifen.

marion Vorführung: Mähdrescher und Abfuhrgespann bringen sich in Position.

Was im Forschungsprojekt bereits funktioniert, ist noch kein ausgereiftes Produkt. Das ist der nächste Schritt. „Die Ergebnisse aus dem marion Projekt sind weiter in bestehende Technik zu integrieren“, sagt Prof. Dr. Joachim Hertzberg, Leiter der Außenstelle des DFKI-Forschungsbereichs Robotics Innovation Center an der Universität Osnabrück. Es gehe nicht darum, vollkommen neue Landmaschinen mit zu entwickeln. Vielmehr gelte es, bereits auf dem Markt befindliche Maschinen intelligenter und selbständiger zu machen. Schließlich sind die Verfahren in den Maschinen bereits über viele Jahre erprobt.

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